Ideen, Kultur, Informationen, Erfahrungen

Dienstag, 27. Januar 2009

Metro- Mein Lieblingstransportmittel

Das sauberste und sicherste Verkehrsmittel in Kairo ist meines Erachtens die U-Bahn. Zwei Metrolinien reichen von Giza nach Shubra und von Helwan nach el Marg.
In den Stationen sind die Namen Auf arabisch und englisch geschrieben. Oben erkennt man einen Metroeingang an dem Schild, auf dem ein rotes M in einem Achtzackigem Stern abgebildet ist.
Die Bahnen kommen alle paar Minuten, somit gibt es keine langen Wartezeiten an den Haltestellen. Das Ticket kostet einheitlich 1 LE, egal wohin und wie weit man fährt. Die kleine, gelbe Karte wird in den Apparat an der Drehtüre geschoben und nach dem Durchschreiten wieder entnommen. Unbedingt gut und knickfrei aufbewahren, denn beim Aussteigen wird es wieder benötigt, um hinaus zu kommen.
Bei dem günstigen Fahrpreis ist es fast unnötig zu erwähnen, aber: Mir ist seit ein paar Monaten aufgefallen, dass an sämtlichen Eingängen ein Metro Mitarbeiter steht und darauf achtet, dass niemand ohne Ticket durch die Tueren schlüpft.
Allein reisende Frauen sollten unbedingt den "Luxus" in Anspruch nehmen, in einem der Frauenwegen, die in der Mitte der Bahn sind, mit zu fahren. Zu Stoßzeit ist die Metro wirklich sehr voll, weswegen es zumindest mir unangenehm wäre, müsste ich eng an eng mit fremden, schwitzenden Männern stehen.
Männer sollten dagegen darauf verzichten dort mit zu fahren. Erstens kann man sich unangenehme Kommentare der Frauen ersparen und zweitens stehen seit Kurzem an jeder Metro-Station Soldaten, die ein (müdes) Auge darauf haben, wer einsteigt.

Sonntag, 18. Januar 2009

Khan el Khalili

Am bekanntesten unter den Märkten Kairos dürfte der ziemlich touristische Khan el Khalili Bazar sein. Er befindet sich inmitten der Altstadt, dem islamischen Viertel. Ich liebe diesen mittelalterlichen Stadtteil, der einstmals das Zentrum Ägyptens darstellte.
Hier kann man alle möglichen und unmöglichen Urlaubsmitbringsel finden. Von arabischer Kleidung, Teppichen, über Kupfer- und Messinggegenständen, bis hin zu Gold-, Silber- und Beduinenschmuck erhält man hier auch Antiquitäten, Parfum und Gewürze.
Ich würde empfehlen, auf die umliegenden Märkte entlang der Azhar Straße auszuweichen. Die Händler sind dort lang nicht so aufdringlich und die Preise etwas moderater, wenn auch für Touristen hoch angesetzt. Es ist schließlich kein Geheimnis, dass man auf arabischen Bazaren handeln muss.
Im Khan el Khalili sollten Sie nicht mehr als 1/3 des Anfangspreises bezahlen. Dann haben sowohl Sie als auch der Händler ein gutes Geschäft gemacht. Lassen Sie sich nicht einschüchtern. Notfalls gibt es die gleiche Ware schon drei Meter weiter.

Mittwoch, 14. Januar 2009

Auf Kairos Straßen

Täglich und zu jeder Tageszeit kann man erleben, wie groß der Unterschied zum deutschen Verkehr ist.Um es vereinfacht mit einem Satz auszudrücken:"Vergessen Sie sämtliche Verkehrsregeln, die sie gelernt haben!"

In Kairo gibt es keinerlei Vorfahrtregeln. Fast immer siegt der größere, der Dickköpfigere oder derjenige mit der lauteren Hupe.
Auch auf Verkehrsampeln sollten Sie sich in Kairo nicht verlassen. Obwohl die Rotphase längst begonnen hat zwängen sich besonders eilige noch durch. An vielen Kreuzungen werden Ampeln auch völlig ignoriert.
Obwohl viele Verkehrspolizisten ein strenges Regiment an ihrer Kreuzung führen werden auch diese gerne übersenden.
Ich habe zwar schon ein paar Zebrastreifen entdecken können, doch ich bin davon überzeugt, dass die ägyptischen Verkehrsteilnehmer noch nicht einmal wissen, wozu die Bemalung der Straßen gut sein soll.

Verlassen sie sich niemals auf die Lichthupe! Das hat nämlich anders als in Deutschland die Bedeutung "Aufgepasst! Ich gehe nicht vom Gas."Wenn Sie eine stark befahrene Fahrbahn überqueren wollen, dann warten sie lieber etwas länger, um den richtigen Moment abzuwarten. Versuchen sie auch unbedingt Blickkontakt mit den Fahrern aufzunehmen, um sicher zu gehen, dass dieser sie bemerkt hat.
Vor Minibussen sollten Sie sich in Acht nehmen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass diese niemals bremsen, sondern stattdessen noch aufs Gas gehen und wild gestikulierend hupen.

Ich habe schon von Touristen gehört, die sich mit dem Taxi auf die andere Straßenseite fahren ließen. Das ist sicherlich auch eine Möglichkeit, wenn man denn einen Taxler findet, der sich auf eine solch kurze Strecke einlässt.Ich halts dagegen mehr mit dem Motto "Pass auf, aber trau dich!".

Grundsätzlich wird die Straße von allen nur erdenklichen Verkehrsteilnehmern benutzt.So staunt man nicht schlecht wenn im stärksten Verkehr nicht nur Autos, LKW's, Mofas und tollkühne Fußgänger zu sehen sind, sondern auch altmodische Karren, gezogen von Eseln und Pferden. Nicht selten bekommt man auch Ziegen-, Schaf- und Kamelherden zu Gesicht, die trotz der Tatsache, dass man sich in einer Megacity befindet, nicht Fehl am Platz wirken.

Dienstag, 13. Januar 2009

Falafel und co.

Die ägyptische Küche in der Großstadt Kairo ist sehr umfangreich. Hauptsächlich haben sich die kleinen Restaurants auf Vegetarische Gerichte spezialisiert.

Besonders beliebt sind hierbei die "Falafel", in Kairo auch "Tameya" genannt.
Ich kaufe diese kleinen Snacks meist, wenn ich mit meiner Tochter einen Ausflug mache. Wir kaufen im Restaurant dann "Itnen Gine Tameya", also "für zwei LE Tameya". Zusammen mit Brot reicht das etwas für 2 hungrige Erwachsene. Man kann im Restaurant auch ganz leckere "Sandwich Tameya" bestellen und bekommt sie dann zerdrückt in kleinen Fladenbroten mit etwas Salat.

Ein sehr günstiges Gericht ist "Foul". Dabei handelt es sich um eine Art Bohnenbrei, der sehr pikant und sättigend mit Brot gegessen wird. Für zu Hause kaufen wir "Elbat Foul bel Tahina"- "einen Becher Foul mit Tahina (Kichererbsenbrei)". Ohne Tahina schmeckt es ziemlich fade. Für unterwegs kann man auch hier "Sandwich Foul" bestellen.

Wer in Kairo Urlaub macht darf auf gar keinen Fall vergessen "Koshari" zu probieren. Dies ist eine Schichtspeise aus Nudeln, Reis, Linsen, Rostzwiebeln, Kichererbsen, Tomatensauce und bei Belieben auch scharfer Salsa.

Wer nicht mehr auf den nächsten Kairo-Urlaub warten möchte findet hier das Rezept, welches ich für die wirklich leckeren Tameya verwende:
  • 500 g dicke Bohnen geschält (im arabischen Geschäft heißen diese Ful Nabed oder man fragt einfach nach "Falafel Bohnen")
  • Jeweils ein Bund Glatte Petersilie und Koriandergrün (austauschbar mit 1TL Koriandersamen. Koriandersamen kann man auch aussäen und regelmäßig gießen. Nach kurzer Zeit hat man dann das Kraut.)
  • 2 große Zwiebeln
  • 8-12 Knollen Knoblauch
  • 1TL Salz
  • 1Msp Backpulver
  • 1EL Sesamsamen
  • Öl

Die Bohnen für 24 Stunden einweichen und in einer Küchenmaschinen zerkleinern. Wir machen das hier mit einen Fleischwolf, aber den haben wohl die wenigsten zu Hause stehen.
Anschließend den Brei zusammen mit den Kräutern, Gewürzen, Zwiebeln, Backpulver und Knoblauch noch einmal zerkleinern. In eine große Schüssel geben und noch einmal mit den Händen durchmischen.
Aus diesem Brei formt man nun kleine Kügelchen und drückt sie etwas flach, so dass sie etwa einen halben cm dick sind. Auf jedes Pflänzchen ein paar Sesamsamen drücken und schwimmend im sehr heißen Öl goldgelb backen. Die grüne Farbe des Teiges soll nicht mehr erkennbar sein.

Diesen Teig kann man auch sehr gut einfrieren, dann hat man die Arbeit mit dem Einweichen und Zerkleinern gespart. Beim Auftauen sollte man darauf achten, dass der Teig kein Wasser zieht. Falls es doch passiert ist, einfach ein paar Minuten über einem Sieb abtropfen lassen.

Bel hana wal shefa!

Montag, 12. Januar 2009

Tipps: Kleidung

Wenn man in Kairo Urlaub macht, möchte man natürlich nicht unangenehm auffallen und für seine Heimat einen möglichst guten Eindruck hinterlassen.
Deswegen habe ich ein paar nuetzliche Tipps zusammengestellt, die ich nach und nach im Blog veröffentliche.

Angemessene Kleidung
Aegypten ist nun mal ein islamisches Land, und ich finde man sollte sich wenigstens ansatzweise anpassen, um religiöse Gefühle nicht zu verletzen. Dazu gehört meiner Meinung nach , dass Frauen Kleidung tragen, die nicht zu weit ausgeschnitten, transparent und extrem knapp geschnitten sind. Zumindest die Schultern und Knie sollten bedeckt sein.
Für Ägypter sehen auch Männer in Shorts lächerlich aus. Man könnte die kurzen Hosen glatt mit einer Unterhose verwechseln. Auch hier gilt: mindestens übers Knie bitte.
Die muslimischen Frauen in Kairo sind zwar zum größten Teil sehr selbstbewusst und tragen ihre traditionellen Kleider mit Würde und Stolz, trotzdem sollte man den Sittenkodex nicht allzusehr überbelasten und aufdringlich auf zu aufreizende Kleidung bestehen.
Richtet man sich nicht danach, dann darf man sich hinterher auch nicht beschweren, wenn ein paar wenige Ägypter von so viel zur Schau getragenen, weiblichen Reizen überfordert waren und aufdringlich werden.

Möchten sie eine der vielen Moscheen in Kairo besuchen, dann sollten sie unbedingt auf angemessene Kleidung achten. Es ist eine Frage des Respekt des Urlaubslandes gegenüber, in dem man sich als Gast befindet. Ich erinnere mich mit grauen an eine korpulente, europäische Touristin, die, auf dem Boden lümmelnd, mit ihrem Bauarbeiter-Dekolleté für Aufsehen in der Alabastermoschee gesorgt hatte.

In den heißen Sommermonaten ist lange Kleidung allein schon wegen des Sonnenschutzes sinnvoll. Die Sonne brennt erbarmungslos und wenn man längere Ausflüge im Freien plant, dann ist leichte, aber langärmlige Kleidung neben einem hohen Sonnenschutzfaktor der einzige Schutz vor den schädlichen UV-Strahlen.

Sonntag, 11. Januar 2009

“Ahlan wa sahlan”

Egal in welches Land man reist, es empfiehlt sich immer, sich ein paar wenige Vokabeln für den Anfang anzueignen.
Die verbreitete Begrüßungsformel „Ahlan wa sahlan“ darf in Kairo nicht im Reportior fehlen. Es bedeutet so viel wie „herzlich willkommen“. Die Antwort des Gegenübers ist „Ahlan bik“. Wer es noch einfacher haben möchte macht mit einem einfachen „Salam“ nichts verkehrt.
Die meisten Ägypter begrüßen sich mit „assalamo alaykom“- der Friede sei mit dir. Die Antwort darauf lautet „wa alaykom Salam“.
In vielen Geschäften und Hotels in Kairo liegt man mit einem „Guten Morgen – sabah il Cher“ richtig. Um einen guten Tag oder Abend zu wünschen sagt man „masah il Cher“.
Möchte man sich entschuldigen, so sagt man höflich „ana asif“. Viele Ägypter sagen salopp „malesh“. Das kann mehrere Bedeutungen haben. Meistens meint man damit allerdings so viel wie „Schicksal. Da kann man nichts machen. Das ist nun mal geschehen.“

Über diesen Blog

Ich bin als deutsche vor ein paar Jahren nach Kairo ausgewandert. In meinem Blog soll es um alle relevanten Themen rund um Kairo gehen. Egal ob für Individualtouristen oder für Menschen, die (vorübergehend) in der Megacity am Nil gestrandet sind. Die Informationen werden im Laufe der Zeit von Sehenswürdigkeiten, über Lebensgewohnheiten bis hin zu Rezepten und Anekdoten, wie sie das ägyptische Leben schreibt reichen.